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„Bildung ist das Kerngeschäft“

Carsten Treber ist neuer Schulleiter des Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasiums. Foto: Seipp
Carsten Treber ist neuer Schulleiter des Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasiums. Foto: Seipp

Bad Vilbel. Carsten Treber ist neuer Schulleiter des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG). Im Gespräch skizziert er, was alles gut läuft an der Schule, was sich verändern soll und wo die Reise hin geht.
»Ich glaube, in den vergangenen Jahren wurden am GBG viele erfolgreiche Themen angestoßen, das möchte ich weiterführen«, sagt Carsten Treber. Der 42-Jährige aus Oberursel und bisherige Stellvertretende Schulleiter ist der neue Chef des Vilbeler Georg-Büchner-Gymnasiums.
So ausdrücken würde das der Physik- und Mathematiklehrer allerdings wohl kaum, denn eine autoritäre Führung von oben, das ist alles andere als Trebers Stil. »Ich sehe mich mehr als Mediator«, sagt er und lächelt. Denn alleine, das steht für ihn fest, lässt sich der Job nicht machen. »Derzeit haben wir ja noch keinen Stellvertreter, also übernehme ich noch beide Aufgaben«, sagt er.
AUF ViELEN SCHULTERN
Eine »Ein-Mann-Mission« ist das nicht, also hat sich Treber Hilfe aus dem Kollegium geholt. »Wir haben ein gutes Schulleitungsteam, so sind die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt, auch wenn ich natürlich als Schulleiter die Gesamtverantwortung habe«, erklärt Treber. »Lehrer, Schüler, Eltern, sie alle haben Interessen, aber klar für mich ist auch: Es geht nur gemeinsam.« Hier zu vermitteln, das sieht Treber als eine seiner größten Aufgaben. So soll etwa das Prinzip der offenen Tür, eingeführt unter seiner Vorgängerin, weitergeführt werden.
Dazu passt auch, dass Treber zumindest nebenbei auch noch unterrichten möchte. »Derzeit habe ich noch einen Physik-Leistungskurs, und ich genieße jede Stunde dort«, sagt der neue Schulleiter. »Das Unterrichten hilft enorm, am Boden zu bleiben«, ist Treber überzeugt. Stillstand, darauf stehen die Zeichen am Büchner-Gymnasium also keinesfalls. Dafür stehen auch die drei Buchstaben der von Schülern und Lehrern oft benutzten Abkürzung: GBG. »Gesundheit ist für mich eines der drei ganz großen Themen hier am GBG«, sagt Treber. Denn durch den Ganztagsunterricht verbringen die Schüler immer mehr Zeit auf dem Schulhof: Aus der Schule wird Lebensraum.
»Projekttage, Wahlunterricht und Ausbau des Schulhofs gehören für mich fest zum Programm dazu«, sagt der Schulleiter. »Wir haben ein tolles und vielfältiges Angebot, aber es ist immer noch Luft nach oben.« Dabei soll natürlich auch auf die Schüler gehört werden. So möchte das GBG bei den nächsten Projekttagen die »Friday for Future«-Proteste aufgreifen und sie ganz dem Thema Umwelt widmen. Das B, das steht an einer Schule natürlich für den Bereich Bildung. »Die Kinder auf das Leben vorbereiten, dass ist unser Kerngeschäft«, sagt Treber. Aber wie das am besten aussieht und welche Voraussetzungen die Schule braucht, darüber möchte Treber reden.
»Ich kann mir, insbesondere im nächsten Schuljahr, gut eine Zukunftswerkstatt vorstellen, in der wir gemeinsam diskutieren, wo die Reise hin gehen soll«, sagt der Schulleiter. »Hier gehört natürlich auch die Digitalisierung mit dazu. Noch haben wir nicht in allen Räumen Whiteboards, und auch das WLAN ist etwas, das ich mir wünschen würde.« Das letzte G, das ist das Schulgebäude und dessen Ausstattung. »Hier denken alle natürlich direkt an die Aula«, wie Treber weiß. Auch er hofft, dass sich hier in den kommenden Jahren etwas tut.
TURNHALLE SANIEREN
»Die Aula ist wichtig, und ich glaube, die ganze Schule würde enorm davon profitieren, aber ich sage auch, dass sie nicht alles ist. Und dass der Wetteraukreis hier erstmal andere Prioritäten setzt und die Grundversorgung an anderen Schulen sicherstellen muss, das kann ich, so schmerzlich es für uns ist, auch verstehen.« Doch auch an anderen Stellen muss und soll sich etwas tun. »Die alte Turnhalle muss in den kommenden Jahren irgendwann saniert werden, und Schwimmunterricht kann derzeit durch Mangel eines Schwimmbads ja auch kaum stattfinden«, sagt der Schulleiter. Als weiteres Projekt, das er sich vorgenommen hat, soll der Schulhof weiter ausgebaut werden. »Die Beachvolleyballfelder werden derzeit kaum genutzt. Hier könnte man viel neuen Platz gewinnen.«