Wehrheim. Mit rund 129 000 liegen die Besucherzahlen der Saalburg im selben Bereich wie im letzten Jahr. Die Zahl der Besucher, die über die reine Besichtigung noch etwas Besonderes wünschen, konnte noch einmal gesteigert werden: 2011 wurden fast 3 000 Veranstaltungen (2 969) wie Führungen oder Erlebnisprogramme gebucht, das sind noch einmal rund 170 mehr als im vorigen Jahr. Erstaunlich: Ungefähr ein Drittel der Mehrbuchungen entfällt auf den Monat November, der nicht gerade als der klassische Monat für Saalburgbesuche gilt. Besonders ins Gewicht fallen dabei die Buchungen von Führungen und Erlebnisprogrammen durch Schulklassen. Es hat sich offensichtlich bei einigen Lehrern herumgesprochen, dass die Saalburg über neue geeignete Gebäude mit speziellen Räumen für museumspädagogische Aktivitäten verfügt, die einen Besuch im Winterhalbjahr angenehm machen. Außerdem wird mit dem Programm „ad arma – Schwerttraining und Formation Schildkröte“ auch ein Erlebnisprogramm für den Winter angeboten. So öffnen sich für das Winterhalbjahr neue Perspektiven, zumal durch den geringeren Andrang ein entspanntes Arbeiten möglich ist.
Auch das Ausstellungsgebäude Fabrica wartet mit zwei Neuigkeiten auf, so dass auch die Besucher, die das Museum durch häufige Besuche in- und auswendig zu kennen glauben, sich neue Bereiche erschließen können.
Zum einen ist im Filmraum eine Animation zu sehen, in der die Entwicklung der Saalburg in römischer Zeit anschaulich dargestellt ist. Zum anderen haben die qualitätsvollen Marmorportraits endlich ihren Platz im überdachten Innenhof gefunden.
Dank des „Investitionsprogramms nationale UNESCO-Welterbestätten“ von Bund und Land konnte auch 2011 die Sanierung der Bausubstanz fortgesetzt werden.
Eines der sanierten Gebäude, das in diesem Jahr schon fertig geworden ist, ist das Mithräum, das rekonstruierte Heiligtum des Gottes Mithras im archäologischen Park. Der Innenraum, der bisher nur in Führungen zugänglich war, ist ab jetzt zu den Öffnungszeiten der Saalburg durch eine Glasscheibe einsehbar. Dieses Schmuckstück ist auch Teil der Sonderausstellung „Mysterium Mithras – ein antiker Geheimkult im Spiegel von Archäologie und Kunst“, die in der Ausstellungshalle der Fabrica gezeigt wurde und noch bis zum 22. Januar zu sehen ist.
Das Jahresprogramm wartete wieder mit einer Reihe von Veranstaltungen für die unterschiedlichsten Interessen auf: Von Themenführungen über Vorträge bis zu Veranstaltungen für Kinder und Familien in den Ferien reichte das Spektrum. „Zeitzeugen“ klärten die Besucher über das Leben zur Römerzeit auf, kulinarische Veranstaltungen fanden ihr Publikum und schon zum zweiten Mal war Martinus – Sankt Martin zu Gast. Wie schon früher waren auch 2011 die Aktionstage beliebte Veranstaltungen: Allerdings mit dem Nachteil verbunden, dass die zu geringe Zahl an Parkplätzen zunehmend Probleme mit sich bringt. So dass die Museumsleitung erwägt, die größeren publikumswirksamen Aktionen durch kleinere zu ersetzen.