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1250 Jahre Stadtgeschichte – Vom Nadelöhr zur Flaniermeile

Die 1842 gebaute Sandsteinbrücke, die die Friedberger Straße über die Nidda mit dem Marktplatz und dem alten Rathaus (rechts oben) verbindet, ist 1969 durch eine Betonbrücke ersetzt worden. Das Foto ist aus in den 1930er Jahren aufgenommen worden. Repro: Gschwilm
Die 1842 gebaute Sandsteinbrücke, die die Friedberger Straße über die Nidda mit dem Marktplatz und dem alten Rathaus (rechts oben) verbindet, ist 1969 durch eine Betonbrücke ersetzt worden. Das Foto ist aus in den 1930er Jahren aufgenommen worden. Repro: Gschwilm

Bad Vilbel . (fau) Anlässlich von 1250 Jahre Bad Vilbel blickt Peter Gschwilm in unregelmäßigen Abständen zurück auf die lebendige Stadtgeschichte.
Für den Verkehr war die Innenstadt von Felwila heute Bad Vilbel, schon immer ein Nadelöhr. »Hier war viel los als noch der gesamte Verkehr der Bundesstraße 3 zweispurig durch die Friedberger und Frankfurter Straße lief«, erinnert sich Peter Gschwilm. Erst als im Jahr 1993 die Kasseler Straße als »Umgehungsstraße« für den Verkehr freigegeben wurde, war eine Entspannung im Straßenverkehr im Innenstadtbereich von Frankfurter Straße und Friedberger Straße zu spüren. Damals führte auch der Weg nach Gronau und weiter nach Hanau noch über die enge Lohstraße hinauf und weiter über den Gronauer Weg hinab in Richtung Dottenfelderhof. Von dort ging es rechts ab auf eine enge Landstraße und weiter durch die Orte Gronau, Niederdorfelden, Oberdorfelden und Kilianstädten nach Hanau. Nicht nur der Pendlerverkehr sorgte für Staus, sondern auch zahlreiche Lkw.
»In der Innenstadt ansässig waren zudem noch viele der damals rund 30 Mineralbrunnen- sowie landwirtschaftliche Betriebe. Lkw, beladen mit Kästen voller Wasserflaschen mit Bügelverschlüssen klapperten geräuschvoll durch die Innenstadt. Und Landwirte sorgten mit ihren von Kühen oder Traktoren gezogenen Wagen zusätzlich für Verkehrsbehinderungen. Der Verkehr war oft so chaotisch, dass es für Fußgänger ein Abenteuer war, die andere Straßenseite zu erreichen. Es gab weder Ampeln noch Zebrastreifen.« Und so war eine Fahrt durch Bad Vilbel für viele Bürger ein Schrecken. Eine erste Erleichterung brachte am 30. April 1969 die Freigabe der breiten, neuen Niddabrücke aus Beton am Historischen Rathaus. Der Verkehr konnte zweispurig fahren und für Fußgänger gab es auf beiden Seiten einen breiten Weg. Vorher musste die alte Sandsteinbrücke von 1842 abgerissen werden, was viele Einwohner bedauert haben. »Heute würde sie sicher gut zum Stadtbild mit Altem Rathaus und Burg passen.« Zur Freigabe für den Verkehr kam sogar der damalige Bundesverkehrsminister Georg Leber nach Bad Vilbel.
Peter Gschwilm freut sich darauf, dass sich die Innenstadt nach mehrjährigen Umbaumaßnahmen bald in einem neuen Erscheinungsbild zeigen wird und dann wieder zum Einkaufen und Bummeln einlädt. »Im nahe liegenden Kurpark findet man viele Plätzchen für eine kleine Entspannungspause.« cf

Wer sich für die Bad Vilbeler Geschichte interessiert findet zu diesem und vielen weiteren Themen Informationen und Bilder in der kostenlosen Geschichtsdatenbank www. bad-vilbel-geschichte.de.