Bad Vilbel. „Hühner füttern, Teller leer essen, Zähne putzen, ins Bett gehen ist langweilig, langweilig, aaaach!“, seufzen die 40 Chorkinder der Regenbogenschule auf der Bühne im Kulturforum Dortelweil. Aufmerksam verfolgt wird ihr Auftritt von den Erstklässlern im Parkett. Einige der 118 neuen Schüler der Regenbogenschule bejahen die Aussage der Sänger aus den Klassen 4a und 4e mit Kopfnicken. Dirigiert werden Chor und Instrumentalisten von Susanne Opitz, Lehrerin im Vorbereitungsdienst (LIV).
Für die ABC-Schützen haben die Sänger, Musiker, Maler, Schauspieler, Erzähler und Lehrerinnen aus der Musikklasse das Bilderbuch „Der Junge und der Drachen“ von Max Velthuijs einstudiert.
Initiiert und koordiniert wurde das fächerübergreifende Projekt in Musik, Deutsch und Kunst von Gisela König, die auch die Fidelgruppe unterrichtet und betreut. Zur musikalischen Aufführung der abenteuerlichen Geschichte tragen die Hackbrettgruppe von Jutta Claar, das Blockflötenensemble von Sabine Merx und die Perkussionsgruppe von Peter Koch bei.
Die Schüler der Klasse 4b von Beatrix Haupt-Jennert haben die Geschichte des Bilderbuches auf großen bunten Bildern festgehalten, die sie dem Publikum stolz präsentierten. Damit sie auch von allen Zuschauern gesehen werden konnten, fotografierten die Schüler ihre Bilder und projizierten sie begleitend zum Text auf eine große Leinwand.
Sieben Kinder aus der Klasse 4c von Fee Krausse lesen abwechselnd den Text der Geschichte vor. Sie handelt von einem unzufriedenen Jungen, dem die Aufgaben des täglichen Lebens zu unbequem sind. Er wünscht sich fort und will die Welt, die hinter den Feldern und Wäldern liegt, sehen und erlebt so mancherlei.
Mit anhaltendem Applaus bedankten sich die ABC-Schützen und ihre Familien bei den Viertklässlern für die tolle Begrüßung. Begleitet vom „Regenbogenlied“ brechen die neuen Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen zur ersten Unterrichtsstunde auf.
„Wir schulen heute 118 Kinder neu ein“, informiert Rektorin Hanne Mühle. Die Klasse 1 a von Hertha Tezel in der Zweigstelle der Regenbogenschule im alten Ortskern besuchen 25 Schüler. Die 92 Erstklässler am Standort in Dortelweil-West gehen in die Klassen 1b bei Lehrerin Christine Tschauner, 1c bei Martine Kluger, 1d bei Christine Kniffka und 1e bei Uta Zinke. Stolz präsentierten alle ihre Schultüten und Ranzen.
Einige der ABC-Schützen hielten aufgeregt nach ihren Eltern Ausschau, die sie in der Menge nicht entdeckten. „Wo ist mein Ranzen?“, schallte es verzweifelt durch das Forum. Am Ende hatte jeder der Dortelweiler Schüler seinen Schulranzen und seine Schultüte. Zu ihnen gehörte Lena Hammer (6), deren Schulranzen Mama gekauft und die Schultüte gebastelt hat. Seinen Schulranzen mit einem Drachen darauf hat sich Maximilian Donath (6) selbst ausgesucht. Beim Design der Schultüte beachtete die Mutter den Wunsch ihres Sohnes und klebte einen flotten Rennwagen auf.
Dicht beieinander standen Vivi Tran und Anna-Maria Thomé (beide 6), die sich aus dem Kindergarten kennen. Die Freundinnen hielten ihre ebenfalls von ihren Müttern liebvoll selbst gebastelten Schultüten fest und wollen in ihrer neuen Klasse gern nebeneinander sitzen.
Besucht wird die größte Grundschule der Stadt derzeit von 545 Schülern in 24 Klassen von denen 88 den Schulzweig in Alt-Dortelweil und 457 in Do-West besuchen. Unterrichtet werden sie von 35 Lehrern von denen einige in Teilzeitbeschäftigung sind. Rektorin Mühle benötigt für das neue Schuljahr noch eine weitere Lehrkraft.
Entspannt hat sich an der Regenbogenschule die Raumsituation. Den fünf neuen Klassen stehen sieben vierte Klassen gegenüber, die sich vor Ferienbeginn verabschiedeten. „Die Raumsituation an der Schule entspannt sich zunehmend“, sagt Mühle. „Frei werdende Räume werden sofort von der Betreuung belegt. In der Betreuung gibt es jetzt mehr Ganztagsplätze.“