Karben. Die Wahl von Guido Rahn zum Bürgermeisterkandidaten der Karbener CDU war wohl keine große Überraschung. Dass aber alle 72 anwesenden CDU-Mitglieder mit Ja stimmten – mit 100 Prozent Zustimmung damit hatte Rahn selbst nicht gerechnet. „Normalerweise stimmen wenigstens zwei oder drei Mitglieder gegen den Kandidaten“, wunderte sich Rahn nach der Verkündung des Traumergebnisses durch Versammlungsleiter Konrad Dörner.
Zusammen mit den Gästen waren 120 Unterstützer bei der CDU-Versammlung anwesend, darunter auch die Vertreter der Koalitionspartner FWG und FDP. Guido Rahn zeichneten fünf Eigenschaften besonders aus und deshalb bleibe der Partei keine andere Wahl, begründete CDU-Fraktionsvorsitzender Mario Beck den Vorschlag des Vorstandes: „Das sind seine große Erfahrung als Kommunalpolitiker, seine Art, die Dinge als Macher anzugehen, seine hohe Kompetenz aufgrund seiner Ausbildung als Volkswirt und Wirtschaftsprüfer, sein ausgeprägter Unternehmergeist, da er nebenbei noch einen Familienbetrieb verantwortlich mit leitet und schließlich seine Bodenständigkeit als gebürtiger Roggauer Bub.“
Rahn stellte Auszüge seines Wahlprogramms vor. Darin erwähnte er neue Ideen zur Stadtentwicklung genauso wie mögliche Alternativen zur bisherigen Familien- und Verkehrspolitik in Karben. Auch griff er die Sozialdemokraten direkt an: „40 Jahre haben sie Zeit gehabt, um aus Karben eine lebenswerte Stadt zu machen. Stattdessen haben sie eine Stadt ohne jede Ausstrahlung und ohne jedes Flair geschaffen, dafür aber mit 60 Millionen Euro Schulden.“ Rahn sieht deshalb nun eine historische Chance gekommen: „Karben kann mehr! Es wird höchste Zeit für einen Wechsel.“
Nach den jüngsten örtlichen Wahlerfolgen scheinen die Chancen der CDU für einen Sieg bei der Bürgermeisterwahl besser zu stehen als vor sechs Jahren: Damals setzte sich SPD-Mann Roland Schulz mit 54,3 Prozent gegen die seinerzeitige CDU-Kandidatin Susanne Hofmeister durch. Bei der folgenden Kommunalwahl 2006 löste die CDU mit 42 Prozent die SPD mit 39,4 Prozent als stärkste politische Kraft in Karben ab. (jwn)