Oben fließt der Vekehr wieder uneingeschränkt von Baustellen und unter der Erde rauscht das Wasser: Die Arbeiten an der Erneuerung des Kanalsystems in der Kasseler Straße sind abgeschlossen – gute zwei Monate vor der eigentlichen Planung. Die Kosten lagen bei knapp 538 000 Euro.
Bad Vilbel. „Unten in der Erde als auch auf der Straße können Wasser beziehungsweise der Verkehr wieder ungehindert fließen“, freut sich Bad Vilbels Baudezernent Jörg Frank (CDU) nach Abschluss der Arbeiten. Bei der Überprüfung der Entwässerungskanäle im vorigen Jahr waren im Regenwasserkanal und im Schmutzwasserkanal in der Kasseler Straße hinter dem Kreisel am Südbahnhof erhebliche Schäden festgestellt worden. Wurzeleinwuchs, Undichtigkeiten, Längs- und Querrisse und Betonablagerungen hatten über die Jahrzehnte dazu geführt, dass ein Austausch der Kanäle erforderlich wurde.
Seit Februar dieses Jahres wurde deshalb der Regenwasserkanal erneuert. Dieser verläuft aus Richtung Kreisel am Südbahnhof kommend über den Parkplatz des Einkaufsmarktes, unterquert die Bahnlinie und geht in Richtung Nidda. Der Kanal leitet das Regenwasser aus dem Bereich Schöllberg, dem Bereich der Frankfurter Straße ab dem Kreisel am Südbahnhof in Richtung Frankfurt, und dem Niederberg in die Nidda. Bei der hydraulischen Berechnung des Kanals wurde festgestellt, dass neben den Schäden der Kanalquerschnitt zu klein bemessen war. Deshalb wurde ein neuer größerer Regenwasserkanal verlegt. Die Arbeiten erfolgten in offener Bauweise. Weil der alte Regenwasserkanal für die Straßenentwässerung benutzt wird, wurden in das Betonrohr auf einer Länge von 83 Metern ein Kunststoffrohr eingezogen und der restliche Kanal mit einer Beton-Emulsion versehen. Wegen der Sanierung in geschlossener Bauweise musste lediglich für den Anschluss der vorhandenen Straßenentwässerungen die Kasseler Straße entlang des Radweges an einigen Stellen aufgebrochen werden. Zuletzt wurden der neue und alte Regenwasserkanal in einem neuen Schachtbauwerk zusammengeführt und an den Kanal, der die Bahnlinie quert, angeschlossen. Auch der im Bereich des Radweges entlang der Kasseler Straße parallel zum alten Regenwasserkanal verlaufende Schmutzwasserkanal wurde auf einer Länge von 97 Metern mit einem Inliner saniert.
Saniert hat die Kanäle eine Firma aus Bingen-Kempten. Die Busspur war in diesem Abschnitt gesperrt, der Verkehr ohne Ampelregelung an der Baustelle vorbei geführt worden. Auf der Kasseler stand in beiden Fahrtrichtungen jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung. Zudem mussten für ein Baustellenlager einige Parkplätze auf dem P+R-Platz entfallen. „Nun stehen sie den Bürgern wieder uneingeschränkt zur Verfügung“, so Frank. (zlp)