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Studienfahrt nach Auschwitz

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Oswiecim (Auschwitz) vor dem Museum und der Synagoge. Foto: red
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Oswiecim (Auschwitz) vor dem Museum und der Synagoge. Foto: red

Bad Vilbel. Seit einigen Jahren gebe es einen immer stärker werdenden Rechtsruck in Europa. Viele Akteurinnen und Akteure im rechtsextremen Spektrum, darunter auch AfD-Anhänger, leugneten den Holocaust und die anderen menschenverachtenden Verbrechen, welche die Nationalsozialisten begangen hätten. Das schreibt das Georg-Büchner-Gymnasium. Zudem gebe es von rechter Seite immer wieder Bestrebungen, bestimmte ethnische Gruppen systematisch zu diskriminieren.
Um dem entgegenzuwirken, haben die beiden Lehrkräfte Lisa Sensel und Michael Reißfelder vom Georg-Büchner-Gymnasium eine freiwillige Studienfahrt für die Oberstufe zum Konzentrationslager Auschwitz organisiert, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand. Insgesamt nahmen 30 Schülerinnen und Schüler an der Fahrt teil. Während dieser Fahrt besuchten die Schülerinnen und Schüler das Stammlager in Auschwitz sowie Auschwitz-Birkenau. Dort wurden ca. 1,1 Millionen Menschen ermordet. Die Gruppe wurde über die unwürdigen Lebensbedingungen und Einzelschicksale im Konzentrationslager informiert. Beispielsweise erfuhren sie, dass die meisten Kinder, welche im Konzentrationslager geboren wurden, direkt nach ihrer Geburt von den Nazis ermordet wurden.
Außerdem besichtigte die Gruppe im Kloster Harmeze die »Gedächtnisplatten«, um sich damit auseinanderzusetzen, wie Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz ihre Zeit im KZ verarbeiteten. Mit Erinnerungskultur und KZ-Lyrik beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in zwei Workshops von ihren Lehrkräften. »Es ist sehr wichtig, dass an diese schrecklichen Verbrechen erinnert wird, damit so etwas nie wieder passiert. Vor allem in Zeiten des Rechtsrucks sollte man sich vor Augen führen, wo so etwas hinführen kann«, findet Sonja Romeis, die als Schülerin an der Fahrt teilgenommen hat. Abgesehen von Oswiecim war die Gruppe auch drei Nächte in Krakau, wo sie in Führungen über das jüdische Leben vor, während und nach der Besetzung Polens durch die Nationalsozialisten informiert wurde.
Heute lebten wieder 2000 bis 3000 jüdische Personen in Krakau. Es gibt mehrere Synagogen, Mikwen und jüdische Friedhöfe. Somit haben die Nazis ihr menschenverachtendes Ziel nicht erreicht.
Nächstes Jahr werde es wieder eine Fahrt geben, um weitere Schülerinnen und Schüler besser über die nationalsozialistischen Verbrechen aufzuklären und zu sensibilisieren. Die Gedenkstättenfahrt wurde vom Wetteraukreis und der Stadt Bad Vilbel großzügig unterstützt. red