Bad Vilbel. Die Änderung des Bebauungsplans „Dortelweiler Straße“ in Gronau ist von der Stadtverordnetenversammlung in deren jüngster Sitzung mit deutlicher Mehrheit gebilligt worden. Lediglich die Fraktion der Grünen stimmte dagegen, weil das Gelände als „Überflutungsgebiet“ nicht für eine Bebauung geeignet und darüber hinaus „ökologisch zu wertvoll“ sei, wie deren Sprecher Alf Haubitz zu bedenken gab.
Dass dieses Wohnbaugebiet eine Geschichte hat, die bei der Bewertung nicht unberücksichtigt bleiben dürfe, rief Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) in Erinnerung. Das Areal sei als Gewerbegebiet ausgewiesen gewesen, auf dem sich ein Getränkelogistiker ansiedeln wollte. In mehreren Sitzungen, insbesondere in einer „denkwürdigen“ Sitzung des Ortsbeirates, zu der etwa 300 Bürger erschienen waren, habe sich zur Vermeidung des unerwünschten Schwerlastverkehrs die Möglichkeit einer Umwandlung in ein Wohngebiet herauskristallisiert. „Ich erinnere mich, dass damals auch die Grünen ähnlich, zumindest in diese Richtung, argumentiert haben“, sagte Stöhr. Das Gebiet von Wohnbebauung freizuhalten hätte nach seinen Worten bedeutet, „den Logistiker anzusiedeln“. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Josef Maetz ergänzte, dieses Gebiet, das „keine grüne Wiese“ war, sondern Standort eines Sprudelbetriebs, sei nie überschwemmt gewesen: „Der Kindergarten, der 30 Jahre dort war, hatte nie Probleme mit dem Wasser.“
Der Gronauer Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU) bestätigte, dass das Baugebiet ebenso hoch liegt wie der Ortskern und etwas tiefer liegende Teile angehoben worden seien. Dieser Argumentation schlossen sich auch die Sozialdemokraten ausdrücklich an. Ihr Sprecher Werner Neuss nannte den Bebauungsplan eine „positive Wendung“. (bep)