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Neue Feuerwehrspitze

Stadtbrandinspektor Maic Neunert (rechts) und sein Stellvertreter Andreas Weber haben viel vor. Foto: Eickhoff
Stadtbrandinspektor Maic Neunert (rechts) und sein Stellvertreter Andreas Weber haben viel vor. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Vilbel hat turbulente Monate hinter sich. Jetzt hat sie mit Maic Neunert wieder einen gewählten Stadtbrandinspektor. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Andreas Weber soll die Feuerwehr wieder in ruhige Fahrwasser steuern und die Stadtteile miteinander verbinden.
Seinen neuen Arbeitsplatz kennt der 46-jährige Maic Neunert bestens. Seit 20 Jahren ist er hauptamtlicher Gerätewart im Bad Vilbeler Feuerwehrstützpunkt am Sportfeld. Seit einigen Wochen ist er nicht nur für die Technik vor Ort zuständig – sondern als gewählter Stadtbrandinspektor für die ganze Truppe verantwortlich. »Mit dem Gedanken habe ich schon länger gespielt.« Bei der Feuerwehr ist er seit 30 Jahren – zehn Jahre im Wohnort Gedern, 20 Jahre in der Quellenstadt. »Wer einmal bei der Feuerwehr dabei ist, der kommt so schnell nicht mehr davon los.«
Verantwortung
übernehmen

Neunert hat Verantwortung übernommen. Denn – so wirkte es zumindest in der Außendarstellung – in der Feuerwehr brodelte es. Nachdem die Wiederwahl seines bisherigen Vorgängers Karlheinz Moll scheiterte, hatte Josef Achmann kommissarisch die Aufgaben des Stadtbrandinspektors übernommen. Dann trat auch er von allen Ämtern zurück – aus »privaten Gründen«. Neunert stellt klar: »Die Unruhe, die man vielleicht vermuten mag, gab es so intern nicht.« Jetzt wolle er nicht mehr in die Vergangenheit blicken, sondern in die Zukunft: »Es gibt viel zu tun.«
Besonders im Fokus? Der Hessentag. »Da ist leider einiges liegen geblieben, was wir jetzt aufarbeiten müssen.«
Wir – das sind er, die Wehrführer und sein Stellvertreter Andreas Weber. »Natürlich haben wir darüber gesprochen, uns beide aufstellen zu lassen«, sagt Neunert. Weber ist ebenfalls 46 Jahre alt, wohnt in Massenheim. »Dort bin ich auch Wehrführer.« Er verdient sein Geld als Sachbearbeiter im Feuerwehrstützpunkt.
Ist der Wohnort
ein Problem?

Auf ihn kommt eine besondere Aufgabe zu. Maic Neunert wohnt nämlich nicht in Bad Vilbel, sondern im 53 Kilometer entfernten Gedern. »Ich bin abends vor Ort, wenn Maic eben nicht da ist«, sagt er. Neunert sieht in der Wohnort-Thematik kein Problem. »Es bedarf einfach mehr Absprachen. Wir haben aber von Anfang an klar kommuniziert, wie wir uns die Arbeit vorstellen und welche Rolle die Wehrführer einnehmen.« Er ist überzeugt: »Ein Stadtbrandinspektor muss nicht bei jedem Einsatz dabei sein.«
Neunert und Weber haben sich Kommunikation auf die Fahnen geschrieben. Fehler sollen direkt angesprochen werden, Konflikte gar nicht erst entstehen. »Wir wollen offen kommunizieren«, sagt Weber. Das sei vermutlich die zentralste Aufgabe der ersten Wochen. »Viele Gespräche, viel zuhören, viele Ideen einbringen.«
Das neue Duo möchte die Stadtteile weiter zusammenbringen. »Ganz im Endeffekt sind wir alle eine Einheit«, sagt Neunert. Deshalb soll bei Lehrgängen, Fortbildungen und auch Übungen künftig mehr gemeinsam unternommen werden. »Schließlich arbeiten die Stadtteile auch bei Einsätzen zusammen.«
Auf fünf Jahre
gewählt

Gewählt wurden Neunert und Weber für fünf Jahre. »Da geht natürlich ein Traum in Erfüllung«, sagen sie. Jetzt will das Duo nicht nur in Gesprächen, sondern gerade beim Hessentag zeigen, dass es die richtige Wahl war. »Wir freuen uns auf die kommenden Jahre und versprechen, dass wir immer ein offenes Ohr für die Kolleginnen und Kollegen haben werden.«
Von Patrick Eickhoff