Bad Vilbel mal ganz neu erleben! Das ist das Motto der engagierten Personen vom Geschichtsverein, die regelmäßig Stadtführungen anbieten.
Bad Vilbel. Vor dem Alten Rathaus, direkt vor dem Brunnen- und Bädermuseum, beginnt Hans Tuengerthal seine Kostümführung als „Ritter Bechtram“. Auf den Stufen des historischen Rathauses liest er aus einem alten Dokument, in dem das Gebäude zum ersten Mal erwähnt wird. Es stammt aus dem Jahre 1498.
„Dieser Platz hier, direkt vor dem Alten Rathaus“, Tuengerthal deutet auf die Kreuzung zwischen Lohstraße, Frankfurter Straße und Hanauer Straße. „Vermutlich haben die Römer hier schon eine Straßenkreuzung gehabt“.
Innerhalb des Rathauses skizziert Tuengerthal die Verhältnisse im Mittelalter, spricht auch über seine Rolle als Ritter Bechtram aus dem Geschlecht der Münzenberger. „Bad Vilbel hatte schon immer eine wichtige Lage“, fährt Tuengerthal fort. „Die Route von Frankfurt zu den Hansestädten im Norden als auch die Straße zwischen Paris und Prag haben Reisende Jahrhunderte lang durch Bad Vilbel geführt“.
Den Bezug erhalten
Sein Wissen hat sich der Stadtführer hart erarbeitet. Unter Leitung von Claus-Günther Kunzmann habe sich ein Arbeitskreis um die Inhalte der Stadtführungen gekümmert, an ihm sei das Thema „Mittelalter“ hängengeblieben. So erfahren Besucher der Führung nicht nur etwas über die Frankfurter Straße und natürlich die Wasserburg, auch ganz andere Dinge aus dem Mittelalter sind noch zu spüren. Auch weiß er, warum sich selbst altgediente Bad Vilbeler eine solche Führung nicht entgehen lassen sollten: „Man kriegt einen ganz anderen Bezug zur Geschichte und zu der Zeit, in der wir gerade sind. Viele historische Ereignisse haben unsere Zeit maßgeblich beeinflusst“, erklärt Tuengerthal. (nma)