Bad Vilbel. Seit Beginn der Diskussion zu dem geplanten Hochregallager der Firma Stada ging es für die Stadtverordneten der CDU um sachliche Beurteilung und Abwägung unterschiedlicher Interessen, erklärt Fraktionsvorsitzender Josef Maetz. Die Interessen der Stadt, der Anwohner und die eines bedeutenden ortsansässigen Unternehmens widersprechen teilweise einander.
„Jeder in Bad Vilbel weiß, dass die CDU immer um die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen ringt“, so Maetz. Die Entscheidung, den Bebauungsplan zu ändern, sei daher nicht leicht gefallen. Aber nur starke und standorttreue Unternehmen ermöglichen es, soziale und kulturelle Dienstleistungen der Stadt auf so hohem Niveau aufrecht zu halten und auszubauen.
Die Stada will das Hochregallager nun nicht in Bad Vilbel bauen. Diese Entscheidung sei „einerseits verständlich und andererseits aber langfristig für uns Bad Vilbeler von Nachteil.“ Stada hat bei der Presse-Erklärung, in der man mitteilte, dass man das Lager nicht mehr bauen werde, ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der Stadt und den kommunalen Gremien gelobt, weil sie sich sachlich und korrekt mit dem Thema auseinandergesetzt haben, erinnert Maetz. Gleichzeitig wiederholt Stada, dass ein anderer Standort in Bad Vilbel, wie von der SPD mit der Krebsschere ins Gespräch gebracht, indiskutabel gewesen sei, weil teurer und verkehrsmäßig weniger gut erreichbar. Stada wirft nun den Genossen vor, so getan zu haben, als schließe das Unternehmen den Alternativstandort nicht aus. Weiterhin hatte die SPD aber erklärt, den Bau des Hochregallagers auf der Scheer durch fortgesetzte Verzögerungstaktik verhindern zu wollen (wir berichteten).
„Es ist scheinheilig und verlogen, wenn die SPD jetzt bedauert, dass die Stada nicht in Bad Vilbel investiert, denn die SPD hat in den letzten Monate ständig Politik dagegen betrieben, zu Verzögerungstaktik aufgerufen und die Anwohner aufgefordert, zu klagen. Es ist nun eine kaum zu überbietende Verlogenheit, wenn ausgerechnet die SPD Bad Vilbels Bürgermeister den Verlust der Stada mit demnächst 200 Arbeitsplätzen in die Schuhe schieben will“, ärgert sich Maetz. Seiner Ansicht nach habe die SPD „mit ihrer gewissenlosen, scheinheiligen und kurzsichtigen Einstellung, der Stadt, den Bürgern, den Mitarbeitern von Stada und dem Ruf der Stadt als Gewerbestandort riesigen Schaden zugefügt“.
Aus städtebaulichen Gründen werde „das Areal weiter für eine gewerbliche Nutzung bereitgehalten. Ein Wohngebiet entlang der westlichen Seite der Friedberger Straße in Dortelweil kommt nicht in Betracht“, wiederspricht Maetz Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. (sam)