Schöneck. Vorbeugen und befallene Äste sofort entfernen, das raten die Pflanzenexperten Andreas Zeiller und Werner Nussbaum vom Obst- und Gartenbauverein (OGV) in Kilianstädten. Ihre Feinde sind Blattläuse, Frostspanner, eine kleine grüne Raupe und vor allem Pilzkrankheiten, wie Mehltau oder die Rutenkrankheit. Am hartnäckigsten sei der Schorfpilz, der nach und nach zum Absterben der ganzen Pflanze führt.
Nussbaum und Zeiller kennen sich aus: In ihrem 4500 Quadratmeter großen Lehrgarten sind auf mehr als der Hälfte der Fläche 400 schwachwüchsige Obstbäume gepflanzt, hauptsächlich Apfelbäume, aber auch Zwetschen-, Aprikosen-, Kirschen-, Birnen-, Mirabellen-, Mispeln- und Wildobstbäume. Sechs bis sieben Mal im Jahr müssen sie da mit Pflanzenschutzmitteln ran – ohne diesen Minimalschutz ginge es nicht, sagt Zeiller. „Dann gäbe es nach drei Jahren keine Früchte mehr“. Dabei verwenden sie ausschließlich Mittel, die auch für den Haus- und Hobbygärtner zugelassen und für den Menschen ungefährlich seien.
Gegen Mehltau, der die Blätter befällt hilft nur eins: Äste rausschneiden. „Die vertrockneten Äste können dann auch ruhig auf dem Boden liegen bleiben“, erklärt Nussbaum. Der Pilz sei dann bereits tot. Ein sicheres Anzeichen für Blattläuse sei die Ameise, beweist Zeiller und folgt den kleinen Krabblern an den Ästen seines Apfelbaums. Tatsächlich zeigt sich auf der Rückseite der Blätter der Befall durch die Laus. Auch diese Äste müssen vom Baum entfernt werden.
Für eine gelungene Apfelernte empfiehlt Zeiller die Früchte an den Ästen bereits im Anfangsstadium zu kontrollieren. Denn aus einer Knospe bilden sich fünf Fruchtansätze. Für fünf Äpfel sind die kleinen Äste der schwachwüchsigen Bäume, die für den heimischen Garten empfehlenswert sind, aber nicht kräftig genug. Für gewöhnlich stößt der Baum einige Früchte ab, weil er sie nicht alle ernähren könne. Tut er das nicht, sollte der Gärtner nachhelfen.