Bad Vilbel. Simone I. ist die neue Quellenkönigin. Nicht nur mit ihrer Schönheit und ihrem Charme bezauberte sie Hunderte von Gästen bei der Inthronisation am Römerbrunnen, sondern mit ihrer frei gehaltenen Antrittsrede eroberte das „echt Vilbeler Mädche“ alle Herzen im Sturm. Pünktlich um 15.30 Uhr führte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), flankiert von zwei riesigen Stelzenmännern, die neue Regentin bei strahlendem Sonnenschein durch das Römerbrunnenfest zur Inthronisation auf die Bühne. Dort hatte ein gutes Dutzend Gast-Königinnen mit dem Hessentagspaar Matthias Mücke und Julia Tanzer bereits Aufstellung genommen, um die neue Königin zu begrüßen. Vor der Bühne drängelten sich nicht nur Kinder, das gesamte Volk wollte der neuen „Herrscherin“ der Quellenstadt nahe sein. Simone I. lächelte und sprach den Vilbelern aus der Seele, als sie ihre Rede begann: „Unsere Stadt hat viel mehr zu bieten als nur Mineralwasser“.
Als sie auf das Amt der Quellenkönigin angesprochen wurde, habe sie Zweifel gehabt, ob sie es zeitlich neben ihrer Ausbildung schaffen würde. Noch mehr habe sie sich gefragt: „Wie sind die gerade auf mich gekommen?“ Die Antwort vermutet sie darin, dass schon ihre Urgroßeltern vor über 100 Jahren in die Kämpfe zwischen Loh- und Haanegässern verwickelt waren. Es sei bedauerlich, dass heute nur selten Familien ihrer Stadt über Generationen treu blieben. Auch sie selbst vermöge nicht zu sagen, ob sie ihr Leben lang in Bad Vilbel bleiben kann. Umso mehr genieße sie die Annehmlichkeiten der guten Anbindung an die Großstadt, der Erholung und Ruhe im Wald, im Kurpark und an der Nidda, die Vereine und Einrichtungen, die Burg.
Jedes Jahr im Mai spüre sie „ein Kribbeln in der Vorfreude auf niveauvolle Unterhaltung bei den Burgfestspielen“. Denn sie selbst ist als Studentin der Academy of Stage Arts auf der Bühne zu Hause. „Auch wenn ich lieber tanze als vor so vielen Leuten zu reden“, gestand sie. Doch mit Beifall zeigten ihr die Menschen, dass sie sie gerne reden hören.
Am liebsten ganz auf ihren Auftritt beim Römerbrunnenfest verzichtet hätte Verena I., denn sie musste Abschied nehmen. Selbst der Himmel weinte dicke Tränen, als ihre Zeit um 13 Uhr gekommen war. Soeben hatte sie in ihrem Thron auf der Hubgabel des Traktors von Karsten Quirin aus Harheim noch gelächelt. Auf dem Anhänger wurden die Gast-Majestäten durchgeschüttelt, mit denen Verena zuvor im Kurhaus Abschied unter königlichen Freundinnen gefeiert hatte. Mit etwas Verspätung gestand sie, dass sie ebenso aufgeregt sei wie vor einem Jahr, als sie ihr Amt an der selben Stelle angetreten hat. Verena kämpfte mit den Tränen, als sie auf ihre ersten Termine beim Straßenfest 2008, auf ihre nassen Füße beim Interview auf dem Hessentag, auf die von Marktleiter Klaus Zeller geführte Runde mit den Gast-Majestäten beim Vilbeler Markt und, auf den ersten Karneval, den sie als Zuschauerin erlebte, zurück blickte.
„Mit viel Liebenswürdigkeit, Charme und Humor haben Sie unsere Stadt herzlich und hervorragend repräsentiert“, sagte der Bürgermeister Verena zum Abschied. Simone gab er mit auf den Weg: „Für Sie wird heute der Traum fast jedes Mädchens Wirklichkeit.“