Bad Vilbel. Wenn der Spruch „geteiltes Leid ist halbes Leid“ Gültigkeit habe, gelte dies natürlich auch im Umkehrschluss, sagte Dr. Thomas Stöhr. „Deshalb haben wir heute Grund für doppelte Freude“, kommentierte der Bürgermeister von Bad Vilbel das Richtfest für die beiden Gebäude am zukünftigen Standort des neuen Umspannwerks der OVAG und der Stadtwerke auf der Baustelle Am Stock.
Die Verlagerung des alten Umspannwerks der OVAG aus einem Bereich, der sich im Laufe der Zeit zu einem innerstädtischen entwickelt habe sowie der gleichzeitige Rückbau der 110-kV-Freileitung entlang der Bahntrasse, böten der städtebaulichen Entwicklung im Baugebiet Quellenpark sowie der wirtschaftlichen Ausrichtung der Stadt neue Möglichkeiten.
„Außerdem sind diese Neubauten wichtig für die Arbeit der Stadtwerke“, fügte Thomas Stöhr in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Bad Vilbel an. „Ich freue mich auf zusätzliche Versorgungssicherheit.“
Alfred Kraus, Leiter der OVAG-Netzdienste, verwies in seiner Ansprache auf das „enge Zeitfenster“, welches für dieses arbeitsintensive Projekt gelte. Immerhin müssen alle Arbeiten bis 31. Dezember dieses Jahres beendet sein. In diesem Zusammenhang hob er zwei Personen hervor, welche dem Bauvorhaben immer wieder mit der „notwendigen Energie einen wichtigen Schub“ verliehen hätten: Den ehemaligen Geschäftsführer der Stadtwerke, Klaus Minkel, sowie Rainer Schwarz, Vorstandsvorsitzender der OVAG. Er ließ in seiner Rede die Entwicklung des Projekts kurz Revue passieren. Verwies neben der erklecklichen Investitionssumme von 7,5 Millionen Euro auf die technische Bedeutung des Vorhabens. „Wir werden eine 9600 Quadratmeter große Fläche aufgeben und mit den Stadtwerken einen gemeinsamen Standort mit nur noch 2200 Quadratmetern nutzen.“ Dies ist unter anderem möglich geworden durch die sogenannte 110-kV-GIS-Schaltanlagentechnik, welche es ermöglicht, alle technischen Vorrichtungen innerhalb eines Gebäudes unterzubringen.
Rainer Schwarz verwies außerdem auf die gute, nahtlose Zusammenarbeit aller Beteiligten, die sich allein schon aus dem schnellen Ablauf der Ereignisse ablesen lasse. Im Juni 2009 habe der Aufsichtsrat der OVAG den Investitionen zugestimmt, am 31. August seien die Verträge mit den Stadtwerken Bad Vilbel geschlossen worden, welche die OVAG zum Generalunternehmer beauftragten, zu Beginn 2010 hätten die Arbeiten begonnen. (zlp)