Bad Vilbel. Die Immobilien Treuhand GmbH (ITG) hat mit dem Königsteiner Projektentwicklungsbüro Prime Estates einen Nachfolger für das von ihr im September 2007 erworbene Ströbel-Areal an der Frankfurter Straße gefunden, berichtete die Frankfurter Rundschau am Dienstag. Schon nächste Woche soll es ein Treffen von Prime-Estates-Geschäftsleiter Eberhard Horn im städtischen Bauamt geben. Das hat Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr auf Anfrage bestätigt. „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass da etwas geschieht. Wir stehen der Sache auf jeden Fall wohlwollend gegenüber, sind wie bisher bereit mitzuhelfen und das Projekt zu fördern“, erklärte der Rathauschef gegenüber dieser Zeitung.
Zwei mögliche Nutzungen will Geschäftsführer Horn der Stadt für das Grundstück vorschlagen: ein Ärztehaus oder attraktives Wohnen. Bezüglich eines Ärztehauses sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch unklar, ob es vor Ort überhaupt eine Nachfrage gebe, sagte Horn. Sollte dies der Fall sein, könnte sich Prime Estates durchaus die Realisierung vorstellen. Das Unternehmen verfüge diesbezüglich auch über einschlägige Erfahrungen, führte erst kürzlich ein ähnliches Projekt in Königstein aus. Entstehen hingegen Wohnungen, dann könnten dort ein dreistöckiges Gebäude (einschließlich Dachgeschoss) mit etwa 15 Eigentumswohnungen von durchschnittlich 100 Quadratmetern und eine Tiefgarage gebaut werden. Er favorisiere Wohnungsbau, da es im Speckgürtel um Frankfurt zurzeit Probleme mit der Ansiedlung von Einzelhandel gebe, „weil die Konsumenten es vorziehen, in die Stadt zu fahren“, meinte Horn, fügte allerdings hinzu, dass er im Prinzip „nichts gegen Geschäfte habe“.
Steffen Kreiling vom Vorstand des Gewerberings hofft, dass auf jeden Fall, zumindest aber im Erdgeschoss Geschäfte entstehen. „Das würde zur Frankfurter Straße passen und das Angebot vergrößern“, sagte Kreiling der FR. Leerstände auf Vilbels längster Einkaufsstraße dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass es an attraktiven Flächen für den Einzelhandel mangele. Unterstützung bekommt er von Bürgermeister Dr. Stöhr, auch er tendiert zu Einzelhandel, zumindest im Erdgeschoss. „Es wäre ein Fehler, wenn wir dort etwas anderes machen. Es muss dem ,Charakter der Frankfurter Straße“ Rechnung getragen werden, es muss dort ein Laden hin oder auch Gastronomie, eine Arztpraxis – wir müssen da an die Bevölkerung denken“, betonte der Bürgermeister im Gespräch mit dem BVA.