90 000 verkaufte Karten meldete Claus-Günther Kunzmann, Intendant der Burgfestspiele Bad Vilbel, nach drei Vierteln der gut viermonatigen Spielzeit in Hessens besucherstärksten Freilichtbühne. Eine ausgezeichnete Zwischenbilanz.
Bad Vilbel. Seit 2010 haben die Burgfestspiele in jedem Jahr einen neuen Besucherrekord erzielt, zuletzt 103 000 Zuschauer in der Spielzeit 2015 und 107 000 im vergangenen Jahr 2016. Kunzmann erwartet, dass die Burgfestspiele auch in dieser Saison wieder die 100 000er-Marke knacken werden.
Insgesamt elf eigene Inszenierungen – und damit mehr als in jedem anderen deutschen Freilichttheater – stehen in diesem Jahr auf dem Spielplan: Intendant Kunzmann lobte insbesondere die „herausragenden Schauspielinszenierungen“.
Hohe Auslastung
Der Klassiker „Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni sowie die Stücke nach Filmen „Wie im Himmel“ und „Ziemlich beste Freunde“ sind bisher zu durchschnittlich 90 Prozent ausgelastet. Auch das anspruchsvolle Musical „Sunset Boulevard“ laufe sehr gut, und die fetzige 60er-Jahre-Revue „Summer in the City“ ziehe ebenfalls die Zuschauer an.
Das Theater für Kinder, das vor allem von Schulen, Kita-Gruppen und von Familien besucht werde, habe einen leichten Rückgang zu verzeichnen: Die Kritiken für „Die Hochzeit des Figaro“, „Jim Knopf und die Wilde 13“ und „Tintenherz“ seien überaus positiv, doch der frühe Ferienbeginn habe zwei Wochen Vorstellungszeit „geraubt“.
Im Theaterkeller, dem Kleinod der Burg mit 87 Plätzen, werden traditionell besondere Inszenierungen gezeigt. Mit 3000 Zuschauern wurde hier zur „Dreiviertelzeit“ eine ähnliche Auslastung erreicht wie im letzten Jahr.
Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) lobte „das gute Programm und die guten Zahlen“ sowie „das gut eingespielte Team, das Großartiges auch hinter den Kulissen leistet“. Großen Zuschauerzuspruch bekommt das Audiosystem zur Hörunterstützung, das die Burgfestspiele seit dieser Spielzeit für Schwerhörige anbietet: Wer die kostenlose App MobileConnect von Sennheiser Streaming Technologies auf sein Smartphone herunterlädt, kann dieses mit dem WLAN der Burgfestspiele verbinden und so das Smartphone mit Kopfhörern als Hörgerät nutzen. Gut angekommen seien auch die auf 12 Uhr verschobenen Sonntagsvorstellungen sowie die vorgezogenen Öffnungszeiten der Gastronomie: Viele Zuschauer würden am Sonntag vor der Vorstellung im Theater frühstücken beziehungsweise den Abend mit einem Wein und einem leckeren Imbiss einleiten. (zlp)