Bad Vilbel. FDP-Politiker Jörg-Uwe Hahn kritisiert die große Koalition in der Wetterau: Der Stillstand in der Schulentwicklungsplanung sei nicht hinnehmbar, so Hahn.
Im Sommer dieses Jahres sei im Bildungsausschuss des Wetteraukreises über die Schulentwicklungsplanung gesprochen worden. In diesem Zusammenhang sei auch problematisiert woirden, dass der für allgemeinbildende Schulen geltende Schulentwicklungsplan seit dem Jahr 2014 nicht fortgeschrieben worden sei. »Landrat Weckler hatte damals die exklusive Meinung vorgetragen, dass Schulentwicklungspläne sinnlos seien, die Erstellung sehr viel Arbeit verursache, aus dieser Arbeit nichts herauskomme und deshalb alles nur Zeitverschwendung sei«, erinnert sich Hahn. Aus diesem Grund habe er die schwarz-grüne Landesregierung mittels einer sogenannten Kleinen Anfrage zur Schulentwicklungsplanung in der Wetterau befragt.
Kultusministers Alexander Lorz (CDU) habe in der Antwort klargestellt, dass der Wetteraukreis im August 2014 die letzte Fortschreibung seines Schulentwicklungsplans für die allgemeinbildenden Schulen vorgelegt habe, hiernach seien lediglich Teilfortschreibungen gefolgt, jedoch nicht für die sehr wichtigen weiterführenden Schulen nach der Grundschule.
Zehn Jahre alte Planung ist obsolet
Auf die Frage Hahns, inwiefern die Landesregierung die Meinung des Landrats und Schuldezernenten Weckler (CDU) teile, antwortete Lorz, die Erstellung oder Fortschreibung eines Schulentwicklungsplans sei Aufgabe des Schulträgers. Der Wetteraukreis habe den Schulentwicklungsplan fortzuschreiben, sofern eine Überprüfung der Zweckmäßigkeit der Schulorganisation dies erforderlich mache.
»Und hier kommt dann das Staatliche Schulamt für die Wetterau und den Hochtaunus ins Spiel, natürlich hat das Land Hessen als für die Schulen verantwortliche Instanz die Entscheidungshoheit. Es muss bei einer derartigen Uneinsichtigkeit des CDU-Landrats eingreifen und ihn anweisen. Das Schicksal der John-F.-Kennedy- Schule in Bad Vilbel zeigt doch eindeutig, dass zusätzliche Neubürger zusätzliche Schüler mitbringen und die knapp zehn Jahre alte Planung obsolet geworden ist«, so Hahn in einer Mitteilung.
»Die oberflächlichen Antworten von Kultusminister Lorz bestätigen meine Auffassung, dass einiges im Argen liegt. Die Schulentwicklungsplanung ist eine der wichtigsten Aufgaben des Wetteraukreises, es wird über die Zukunft unserer Schulen entschieden. Dass Landrat Weckler es offenbar nicht für nötig hält, Schulentwicklungspläne regelmäßig fortzuschreiben, spricht Bände. Schwarz-Rot betreibt damit in unserem Kreis unverantwortliche Schulpolitik und wird von Schwarz-Grün im Lande nicht in Schwung gebracht«, so Hahn.
Vilbels FDP-Fraktionschef Erich Schleßmann ergänzte, die vom CDU Landrat favorisierte teilweise Aufspaltung der JFK auf zwei Standorte sei auch keine geeignete Zwischenlösung. »Die Schüler heute sind schon mehr als gestraft durch Corona, jetzt soll eine Schulgemeinschaft zerteilt werden. Dass Schüler und Lehrer auch noch auseinandergerissen werden, halte ich pädagogisch für falsch. Wo ist denn der Erste Stadtrat Sebastian Wysocki, immerhin auch CDU-Fraktionsführer im Wetterauer Kreistag?« (zlp)