Baugenossenschaft hat kräftig in den Bestand investiert
Bad Vilbel. Die Genossenschaft für Bauen und Wohnen (GBW) hat in Bad Vilbel im abgelaufenen Jahr zwar nichts neu gebaut, aber dafür hat sie kräftig in die Sanierung von zwei großen Objekten investiert.
Über eine halbe Million Euro hat die GBW im Jahr 2019 in ihr Objekt Am Felsenkeller 24–30 investiert. Der finanziell größte Brocken waren die neuen Böden in den Laubengängen. Über 350 000 Euro hat die Erneuerung gekostet. Die alten Böden seien wegen der Witterungseinflüsse mit sehr schadhaften Fliesen bedeckt gewesen. Hier habe sogar Sturzgefahr bestanden. »Außerdem haben Fliesen im Außenbereich nichts verloren, jedenfalls nicht diese«, erklärt Geschäftsführerin Nancy Kabisch bei einem Ortstermin.
Dass der Austausch der Böden auf den drei Ebenen des Mehrfamilienhauses so teuer war, erklärt sich mit dem Spezialboden. »Das ist eine Triflexbeschichtung«, zeigt Kabisch von der Fluchttreppe aus in den Gang. Da sei eine flüssige Masse aufgetragen worden, die dann ausgehärtet sei. Das Wichtige an dem Boden: Er ist absolut rutschfest, selbst bei Regenwetter.
Sechs Euro pro QM
Das dürfte bei diesem Objekt nicht ganz unwichtig sein, denn bei den Gebäuden im Felsenkeller handelt es sich um 36 seniorengerechte Wohnungen. Neben der Stadtschule, also unmittelbar in zentraler Innenstadtnähe, hat die GBW 1993 dieses Objekt mit Ein-, Anderthalb- und Zweizimmerwohnungen errichtet. Die Förderung läuft noch bis 2093, was dazu führt, dass die Mieten laut Kabisch knapp über sechs Euro pro Quadratmeter liegen – eine Miethöhe, von der heutzutage viele nicht einmal zu träumen wagen. Wie Kabisch erläutert, wohnen hier nicht nur Senioren, sondern auch jüngere Rollstuhlfahrer. Sie alle dürfen sich freuen: »Die Investitionskosten legen wir nicht um«, verspricht die Geschäftsführerin.
Doppelt so viel, nämlich eine runde Million Euro, investiert die Baugenossenschaft in der Gießener Straße. Sie saniert nämlich ihre drei Häuser 6, 8 und 10 energetisch. »Alle Häuser haben eine neue Dämmung erhalten, alle Wohnungen neue Thermofenster.« Zudem würden die früheren kleinen Loggien durch »ordentlich große Balkone ersetzt«. Dafür sieht man bereits die Halterungen, die in die Wand eingelassen wurden. Die Balkone werden als Stahlkonstruktion davorgebaut und mit dem Haus fest verbunden. Die Bauarbeiten sind derzeit noch im Gang, auch an den Außenanlagen, die neu gestaltet werden und auf denen noch ein kleiner Spielplatz für die Mieterfamilien errichtet werden.
Holzpellets oder Gas
»Aktuell überlegen wir, ob wir die Gas-Etagenheizung durch eine Gas-Zentralheizung oder eine Pelletsheizung ersetzen.« Die Heizung, die mit Holzpellets betrieben wird, würde die GBW-Genossen um die 300 000 Euro kosten. Es sei aber noch nicht entschieden. Auch in diesen drei Wohnhäusern leben, ebenfalls zentrumsnah, viele ältere Menschen. Allerdings sind die Häuser mit zumeist Vierzimmerwohnungen im Jahr 1971 mal für Familien gebaut worden. Auch hier gibt Nancy Kabisch die Miete mit knapp über sechs Euro je Quadratmeter an, obwohl die 18 Wohneinheiten seit Januar 2018 frei finanziert würden.
Mit diesen beiden Objekten Am Fels6enkeller und in der Gießener Straße hat die GBW das Instandhaltungsbudget 2019 ausgeschöpft. Für dieses Jahr will sie genauso viel in die Instandhaltung investieren. Auch hier gibt es zwei Objekte, von denen die Geschäftsführerin nur die Straßen sagen will. Friedrich-Ebert-Straße und Berliner Straße. Die Nummern mag sie nicht nennen. Begründung: »Die Bewohner wissen noch nicht, was auf sie zukommt.«
GBW verwaltet 1000 Wohneinheiten
Die GBW Bad Vilbel verfügt über 669 eigene Wohnungen und ist Verwalterin für weitere rund 300 Wohnungen von Eigentümergemeinschaften.
Da die Arbeit ständig mehr wird, hat man jetzt zwei Auszubildende eingestellt, die zu Immobilienkaufleuten ausgebildet werden. Insgesamt arbeiten neun fest angestellte Kräfte in der Hauptverwaltung Am Hainwinkel.
Durch die WEG-Verwaltung erwirtschaftet man einen Überschuss. Im Jahr 2019 betrug der laut Kabisch 800 000 Euro, für dieses Jahr rechnet sie sogar mit 960 000 Euro. Bis auf einen kleinen Teil, den man als Gewinn an die Genossen ausschütte, fließe das weitaus meiste Geld in die Rücklage. (pe)