Aus dem friedlichen Bad Vilbel stammt die Spannungsautorin Hanna Winter (31). Drei Kriminalromane hat sie schon geschrieben, ihr vierter Krimi, „Seelenriss“, ist jetzt erschienen. Berlin ist Lebensumfeld der Autorin, aber zum Schreiben kehrt Winter immer gerne in ihre Heimatstadt zurück. Mit ihr sprach BVA-Mitarbeiterin Anne-Rose Dostalek.
Was führt Sie immer wieder nach Bad Vilbel?
HANNA WINTER: Ich besuche meine Familie. Meine Eltern sowie Großeltern väterlicherseits und auch meine jüngere Schwester und mein Schwager wohnen auf dem Heilsberg. Geboren bin ich in Frankfurt am Main, in Bad Vilbel bin ich aufgewachsen.
Brauchten Sie den Abstand zu Berlin?
WINTER: Da ist etwas dran. In den Endzügen eines Manuskripts herrscht bei mir ziemlicher Druck und auf dem Heilsberg kann ich mich während dieser Phasen besser konzentrieren als in Berlin.
Wie lange haben Sie daran gesessen?
WINTER: An ,Seelenriss‘ habe ich knapp zehn Monate geschrieben. Im Anschluss kommt die Korrekturphase. Ich bin sehr akribisch, was Korrekturen anbelangt.
Bringen Sie stapelweise Notizen mit aus Berlin und legen Sie einfach los?
WINTER: Bevor es ans Schreiben geht, erstelle ich ein Exposé sowie einen Szenenplan. Was die Recherche angeht, habe ich für spezielle Fragen Ansprechpartner bei der Berliner Polizei. Präzision ist wichtig. Wenn eine Geschichte nicht glaubhaft rüberkommt, verliert der Leser den Spaß. Insbesondere Leser von Spannungsliteratur sind sehr wachsam. Tatsächlich ist es manchmal so, dass ich mit einer großen Mappe am Frankfurter Hauptbahnhof ankomme, in dem sich der Szenenplan und ein Durcheinander an Post-its mit Notizen befindet. Die werden dann in dem Zimmer, in dem ich bei meinen Großeltern wohne, an die Wand geklebt.
Wann begannen Sie zu schreiben?
WINTER: Ich bin nach dem Journalismus-Studium nach Berlin gezogen, um ein Praktikum zu absolvieren. Zu meinem Glück habe ich im Anschluss eine Stelle als Redakteurin bekommen. Später war ich als Text-Chefin bei einem internationalen Magazin tätig. Als die Redaktion nach Köln gezogen ist, habe ich mich entschlossen, es mit Thrillern zu versuchen.
Die Hauptrolle in Ihren Kriminalromanen spielt eine Frau, die Profilerin Lena Peters. Was verhilft ihr zum Erfolg?
WINTER: Lena Peters ist eine sehr willensstarke Protagonistin, die mit Scharfsinn und Köpfchen punktet.
Und was braucht eine Autorin, um sich im Krimi-Genre durchzusetzen?
WINTER: Spannende Geschichten, die den Leser fesseln.
Wie war das in Ihrem Fall?
WINTER: Ich habe das große Glück, von einer wunderbaren Agentin betreut zu werden, die an mich glaubt und sich für mich einsetzt. Auch ist der Ullstein Verlag sehr engagiert.Nicht zuletzt gehört neben dem Handwerk meines Erachtens auch eine Portion Glück dazu – dass mein erster Thriller ,Die Spur der Kinder‘ gleich auf der Spiegel-Bestseller-Liste landete, hätte ich mir nicht träumen lassen.
Danke für das Gespräch!
Hanna Winter: „Seelenriss“, Ullstein Verlag, 8,90 Euro. Die unter dem Psyeudonym Hanna Winter schreibende Autorin Eva Rehberger, ist am 13. April, um 19 Uhr zu einer Lesung zu Gast in Bad Vilbel, im Autohaus Fischer- Schädler, und am 14. April in Nidderau, um 17 Uhr im Blauhaus. (ado)