Bad Vilbel. Schwungvoll und heiter haben 39 erfolgreiche Haupt- und 75 Realschüler bei einer bunten Entlassungsfeier ihrer John-F.-Kennedy-Schule den Rücken zugewendet. Beeindruckend, streckenweise rührend ist es zu sehen, was für Freundschaften zwischen Schülern und Lehrern über die gemeinsamen Jahre gewachsen sind.
Von Seiten der Lehrer setzt sich Manfred Ochs launig, aber durchaus ernsthaft und wissenschaftlich fundiert mit der schweren Zeit der Pubertät auseinander. Ab dem elften Lebensjahr macht das Gehirn die größte Umwandlung durch, erklärt er hunderten Schülern und Eltern, die hinter den vollen Stuhlreihen im Saal des Kultur- und Sportforums durch die geöffneten Fenster bis auf den Dortelweiler Platz hinaus stehen.
Das Hirn wächst nicht mehr, Nervenzellen schrumpfen sogar mit der Folge, dass das Denkvermögen nachlässt und emotionale Ausbrüche zunehmen. Aggression, Desinteresse, Ablehnung allen Erwachsenen gehören dazu. Aber zugleich brauchen Jugendliche in dieser Phase Eltern und Lehrer. Gemeinsam wurde sie durchgestanden mit gutem Ausgang.
„Ihr habt das Rüstzeug und braucht keine Angst zu haben vor dem, was kommt“, versichert Schulleiter Peter Mayböhm. Von den Hauptschülern hätten elf einen Ausbildungsvertrag in der Tasche, 19 gingen auf weiterführende Schulen. Bei den Realschülern seien es 25 mit Lehrstelle, 41 mit Schulplänen.
Auch Lehrer seien nicht immer vor pubertären Rückschlägen sicher, sagt Schülersprecherin Bianca Fröhlich. Aber Ansichten übereinander und das Verhältnis untereinander hätten sich verändert, je mehr man den Menschen im Gegenüber erkannt habe. Mit einem Rap von Alexander Z. und Pratheep K. verabschieden die Schüler einen Lehrer, der mit ihnen ausschied: Rainer Kreck erhält stehende Ovationen.
Viel bunte Unterhaltung gibt es um den offiziellen Teil herum: ein Film von der Schüler-Fußball-WM, eine Tanzdarbietung der Mädchen aus den zehnten Klassen, Fotoshow mit Live-Gesang von den Abschlussfahrten, eine erstklassige Zaubershow, die Neunt- und Zehntklässler einstudiert haben, sowie einen Auftritt der Kennedy-Boys, dem einzigen „Chauvi-Lehrer-Chor in Hessen“. Erst bei der Verabschiedung der Klassen von ihren Lehrern und bei der Ausgabe der Abschlusszeugnisse wurde es einigen wehmütig bewusst: Die „geile Zeit“ an der Kennedy-Schule ist unwiederbringlich vorbei.